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Norderney Inside

15.10.2024
Krankenhaus

Insolvenzantrag für die Inselklinik

Wie der Geschäftsführer des Krankenhauses Uwe Peters mitteilt, wurde am gestrigen Montag der Insolvenzantrag für die Inselklinik gestellt. Über diesen Schritt und die Situation seien die 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses Norderney heute in einer Versammlung persönlich informiert worden.

Große Herausforderung

Die Situation bezeichnet Uwe Peters als eine „große Herausforderung für die Mitarbeitenden, Patienten und die gesamte Insel Norderney“. Die Entscheidung sei „nach eingehender Prüfung der finanziellen Situation und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ getroffen worden. „Die Entscheidung zur Insolvenzantragstellung war notwendig, um die Zukunft des Krankenhauses zu sichern und eine geordnete Restrukturierung einzuleiten“, so Peters.

Für Stadt völlig unerwartet

Und die Stadt Norderney wurde von dem Schritt offenbar überrascht: Die Stadt sei am Montag darüber informiert worden, dass für die Allergie- und Hautklinik gGmbH der Insolvenzantrag gestellt wurde. „Diese Nachricht kam für die Stadt völlig unerwartet und stellt deren bisherigen Bemühungen und stets erklärte Bereitschaft, das Krankenhaus in schwierigen Zeiten zu unterstützen, vor neue Herausforderungen“, so die Mittteilung der Stadt. Bürgermeister Frank Ulrichs zeigte sich enttäuscht darüber, erst im Nachhinein informiert worden zu sein. Dadurch sei der Stadt jedwede Chance genommen worden, frühzeitig gegenzusteuern.

Die Stadt habe sich erst kürzlich dazu entschlossen, zur Stärkung der Liquidität des Krankenhauses das Grundstück der Cafeteria zu erwerben. Und in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werde daran festgehalten, dieses Vorhaben sobald wie möglich umzusetzen.

Krankenhaus Norderney

Krankenhausbetrieb stabilisieren

Heute Vormittag sei es zu einem kurzfristig anberaumten Treffen zwischen der Verwaltungsspitze der Stadt, der Krankenhausführung und dem vorläufigen Insolvenzverwalter gekommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Vorrangiges Ziel sei es, zunächst einen Überblick über die aktuelle Lage zu gewinnen und den Krankenhausbetrieb zu stabilisieren, so die Mitteilung der Stadt. Langfristig werde es notwendig sein, eine Strategie zu erarbeiten, um den Krankenhausbetrieb den Dynamiken der aktuellen Gesundheitspolitik anzupassen und die Gesundheitsversorgung auf der Insel auch weiterhin sicherzustellen.

Volle Unterstützung der Stadt

Die Stadt Norderney sichere ihre volle Unterstützung weiterhin zu. Bürgermeister Ulrichs betont, dass dafür eine frühzeitige und offene Kommunikation seitens des Krankenhauses unabdingbare Voraussetzung sei, woran es in der Vergangenheit leider oft gemangelt hat.

Der Bürgermeister habe seinerseits Landrat Olaf Meinen des Landkreises Aurich unterrichtet. Der Insolvenzantrag und die Folgen seien auch Gegenstand der morgigen Sitzung des Verwaltungsausschusses.

Krankenhaus Norderney

Seit Jahren wirtschaftliche Probleme

Das Krankenhaus Norderney habe in den vergangenen Jahren mit verschiedenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, so die Mitteilung des Krankenhauses. Diese seien durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, den Ukrainekrieg und die stark steigenden Betriebskosten verstärkt worden.

Medizinische Versorgung sichern

„Unsere wichtigste Priorität ist, den Betrieb des Krankenhauses gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter aufrechtzuerhalten und die umfassende medizinische Versorgung unserer Patienten weiterhin zu sichern“, sagt Uwe Peters. Mit dem vom Amtsgericht Aurich eingesetzten vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Axel Gerbers von der Kanzlei Johlke Niethammer aus Bremen, stehe dem Krankenhaus ein erfahrener Insolvenzverwalter zur Seite.

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