News von Norderney

Wirtschaft

02.08.2024
Gasbohrung

Keine neuen Gasbohrungen in der Nordsee

Die Stadt Norderney und mehrere Organisationen rufen zu einer Solidaritätskundgebung an diesem Samstag auf. So findet unter dem Motto „Keine neuen Gasbohrungen in der Nordsee“ auf dem Norderneyer Kurplatz eine Protestaktion statt. Beginn ist um 11 Uhr vor dem Rathaus. Dort soll ein Foto mit dem Banner und der Norderneyer Flagge entstehen. Hintergrund sind Pläne, eine Erdgasplattform vor Borkum und in der Nähe von Juist zu bauen.

Lebensraum ist belastet

„Unsere Inseln und das Wattenmeer stehen durch kumulative Prozesse und industrielle Entwicklungen sowie klimatische Veränderungen unter erheblichem Druck“, so die Mitteilung der Stadt. Der Lebensraum werde immer mehr belastet. In der Mitteilung werden die Faktoren aufgezählt: der Anstieg des Meeresspiegels, Hitzerekorde in der Nordsee, die Ausbreitung invasiver Arten und Starkregenereignisse.

Dazu kommen zunehmende Baggeraktivitäten für Kabelverlegungen und Pipelines, der Ausbau von Offshore-Windparks, der Schiffsverkehr inklusive Havarien und die anstehende Munitionsbergung in der Nordsee.

Gefahren für Natur- und Klimaschutz

Und nun soll noch eine Erdgasplattform vor Borkum und in der Nähe von Juist gebaut werden. „Unser Lebensraum wird dadurch einer über 30 Jahre andauernden fossilen Förderung mit all ihren Gefahren für den Natur- und Klimaschutz ausgesetzt.“ Dies geschehe in einer Zeit, in der intensiv versucht werde, den Energieverbrauch auf erneuerbare Energien umzustellen.

Geburten- und Aufzuchtzeit der Schweinswale

Das Unternehmen ONE-Dyas plane in diesen Tagen, ihre Förderplattform vor der Insel Borkum im Meeresboden zu verankern. Und dies geschehe „mitten in der Geburten- und Aufzuchtzeit der Schweinswale“. Zudem steht die Anerkennung des Weltnaturerbes Wattenmeer auf dem Spiel.

Auch Greenpeace Deutschland kämpft gegen die Genehmigung der Bohrungen und führt acht Gründe an, die gegen die geplante Erdgasförderung sprechen.

Borkum bittet um Solidarität

Borkum möchte ein klares Zeichen gegen die geplante Erdgasförderung setzen und habe um Mithilfe und Solidarität der anderen ost- und westfriesischen Inseln gebeten. Der Protest soll in Form eines Fotos mit dem Schriftzug „Keine neuen Gasbohrungen in der Nordsee“ unterstrichen werden. Die Stadt Norderney unterstützt die Aktion und lädt alle Interessierten zum Fototermin am Samstag, 3. August, um 11 Uhr ein.