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Norderney Inside

08.05.2025
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Kriegs- und Nachkriegszeit auf Norderney

„Demokratie ist das höchste Gut“, sagt Helga Meyer. „Haltet euch fern von diesen Rechten.“ Und Sophie Rass betont: „Es darf nicht wiederkommen.“ Die beiden älteren Norderneyerinnen haben als Zeitzeuginnen mit Schülern und Schülerinnen der Kooperativen Gesamtschule Norderney (KGS) ihre Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit auf Norderney geteilt.

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Helga Meyer in der KGS vor dem Video, in dem sie über ihre Erlebnisse in der Kindheit berichtet und eindrücklich vor Kriegen warnt. 

Zum heutigen 8. Mai, dem Jahrestag des Kriegsendes, haben die Jugendlichen eine besondere Ausstellung vorbereitet. Unter dem Titel „80 Jahre Kriegsende“ präsentieren die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Geschichte die Ausstellung in der KGS-Aula. Und die Jugendlichen haben sich gute Fragen überlegt und sorgfältig recherchiert. Die Schau mit den Videos der Zeitzeuginnen ist noch bis nächste Woche alltäglich von 14.30 bis 15.30 Uhr zugänglich. Wie die Stadt mitteilt, ist die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Norderney entstanden.

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Auch Sophie Rass hat die Nachkriegszeit noch in Erinnerung.  Sie hat Angst vor neuen Kriegen und um ihren Enkel.

Auf Schautafeln wird das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet – von den letzten Kriegstagen auf Norderney über das Leben der Zivilbevölkerung im und nach dem Krieg und den Holocaust. Dabei hätten für die Jugendlichen vor allem Fragen im Mittelpunkt gestanden wie: Wie hat sich das Kriegsende auf Norderney abgespielt? Welche Auswirkungen hatte es auf den Alltag der Menschen? Wie schwierig waren die Nachkriegsjahre?

Von Tieffliegern, von Luftschutzkellern und ihrem gefallenen Bruder erzählt Helga Meyer, Jahrgang 1937, in dem eindrucksvollen Video. Sophie Rass hat vor allem Erinnerungen an die Nachkriegszeit. Auch sie erzählt aus ihrer Kindheit und schildert lebendig die Erfahrungen.

Eigenständige Konzeption

„Die Schülerinnen und Schüler übernahmen die Konzeption, die Recherche und die Umsetzung der Ausstellung eigenständig“, heißt es in der Ankündigung. Und dazu gehörten auch die persönlichen Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, von denen Ausschnitte zu sehen sind.

Das Stadtarchiv Norderney unterstützte das Projekt mit historischen Dokumenten, Fotografien und fachlicher Beratung sowie der Erstellung der Ausstellungsplakate nach den Vorgaben der Schülerinnen und Schüler.

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„Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement und Feingefühl die Jugendlichen dieses wichtige Thema aufgearbeitet haben“, sagt Matthias Pausch, Leiter des Stadtarchivs. „Gerade in einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen berichten können, ist es entscheidend, dass sich junge Menschen aktiv mit der Geschichte auseinandersetzen.“

Auch Lehrer Christian Mischke zeigt sich stolz: „Diese Ausstellung ist nicht nur ein Beitrag zur Erinnerungskultur, sondern auch ein Beweis dafür, was schulisches Lernen leisten kann, wenn es mit echter Neugier, Eigenverantwortung und gesellschaftlicher Relevanz verknüpft ist.“ (vel)

Fotos: Leidig

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