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Norderney Inside
20.11.2020Mühlenstraße wird Mühlenallee
Der Bund fördert ein „Grünes Quartier“ auf Norderney. Dabei sollen unter dem Namen „Grünes Quartier Mühlenallee“ die innerstädtischen Grünräume verbunden werden. Und die Mühlenstraße wird Mühlenallee. Die Projektidee hatte die Stadt Norderney im Sommer verfasst.
3,6 Mio. Euro für Norderney
Bundestagsabgeordneter Johann Saathoff unterstützt das Projekt. „Der Bund sorgt dafür, dass Norderney noch schöner und vor allem noch grüner wird“, so der SPD-Politiker aus Ostfriesland in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages habe in dieser Woche eine Projektliste beschlossen, auf der auch das Norderneyer Projekt steht. Aus dem Förderprogramm zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen sollen 3,6 Millionen Euro nach Norderney gehen.
Am neuen Altenheim soll ein Generationen-Park entstehen.
Grünes Image der Insel
Bürgermeister Frank Ulrichs zeigt sich über diese tolle Nachricht aus Berlin hocherfreut: „Das ist gut angelegtes Geld, mit dem wir nicht nur den Aufenthaltswert für Einheimische und Gäste erhöhen, sondern gleichzeitig auch einen großen Beitrag für die Umwelt und das grüne Image der Insel leisten“, so Ulrichs. Mit dem Projekt erfolge ein „Lückenschluss vorhandener Grünräume“, so die Projektbeschreibung.
Dabei sollen sich die Dünenlandschaft am Nordstrand und das denkmalgeschützte Seeklinik-Ensemble mit der südlich angrenzenden Napoleonschanze, dem Spielepark Kap Hoorn und dem Sportplatz bis hin zum Hafen verbinden.
In der anderen Richtung ergibt sich durch die Verknüpfung der Parkanlagen des Argonnerwäldchens, des Kurplatzes und der Napoleonschanze mit den Dünen der Kapgärten und dem Ruppertsburger Wäldchen ein Grünzug. Dieser durchziehe „praktisch das ganze Stadtgebiet und den Weststrand“ und verbinde ihn mit dem freien Naturraum im Inselosten.
Drei Teilprojekte
Die Maßnahme setzt sich aus drei Teilprojekten zusammen: Die Mühlenstraße wird zur Mühlenallee. Auf dem Grundstück des Altenheimes entsteht ein Generationen-Park. Und der Friedhof soll „zu einem Ort der Ruhe und Begegnung“ aufgewertet werden.
Der Zeitplan sieht vor, dass der „Generationen-Park“ ab Oktober 2021 bis in das Frühjahr 2022 erstellt wird. Parallel dazu soll die Ausführung des Teilprojektes zum „Friedhof als Ort der Ruhe und Begegnung“ erfolgen. Und im Anschluss an den Abbruch des Altenheims und die Umgestaltung des Grundstücks ist die Durchführung des Teilprojektes „Mühlenallee“ für die Bausaison 2022/23 vorgesehen.
Begrünter Straßenzug
Der Plan sei, die Mühlenstraße in eine „begrünte Allee“ umzuwandeln und eine Parkanlage auf dem Grundstück des ehemaligen Altenheims anzulegen. Im Zuge dieses Teilprojektes solle die Straße einen vollständig anderen Charakter erhalten. „Aus der öden Betonfläche soll ein begrünter Straßenzug werden, um die Wohnqualität für die Anwohner zu erhöhen“, so die Projektbeschreibung.
Der Insel-Bürgermeister dankte Johann Saathoff, dem die Küste und insbesondere die Insel Norderney seit Jahren am Herzen läge, für seine „großartige und unkomplizierte Unterstützung“. Es mache immer wieder Spaß, mit Johann Saathoff solche Projekte anzugehen, die dann regelmäßig von Erfolg gekrönt seien.
Johann Saathoff erklärt, dass Norderney ein „tolles städtebauliches Projekt entwickelt“ habe. Er unterstütze dies sehr gern und freue sich auf die Umsetzung und den ersten Spaziergang in der neuen Mühlenallee.
Besondere klimatische Verhältnisse
Die Begrünung auf der Insel ist ein Herausforderung, da die Vegetation besonderen klimatischen Verhältnissen ausgesetzt ist. „Die mageren Böden erschweren das Wachstum. Bäume und Sträucher sind ständigem Wind ausgesetzt und können sich nicht so entwickeln wie anderswo. Zu den starken Regenfällen in den Wintermonaten kommen neuerdings lange Trockenzeiten – gerade in der Vegetationsperiode“, so die Projektbeschreibung. Die hieraus resultierenden schwankenden Grundwasserverhältnisse seien ein zusätzlicher Stressfaktor gerade für größere Gehölze.
Dazu kommen noch die Kaninchen und das Damwild, die sich das Grün schmecken lassen. Daher können nur bestimmte Pflanzen eingesetzt werden. Außerdem müsse es ein Bewässerungskonzept geben. Daher will die Stadt im Rahmen des Förderprojektes „modellhafte Lösungen zur standortgerechten, nachhaltigen Grünflächenentwicklung umsetzen“.
Skizzen und Bilder: Stadt Norderney