News von Norderney

25.09.2022
DGzRS Segler gerettet

Vier Segler aus Lebensgefahr gerettet

Vier Segler verdanken den Seenotrettern der Station Norderney wahrscheinlich ihr Leben. Wie die Pressestelle der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) berichtet, waren sie am Samstagabend vor Norderney mit ihrer Gaffelketsch zunächst festgekommen. Wenig später lief ihr Zweimaster bis zur Wasserlinie voll. Mit dem Seenotrettungskreuzer Hans Hackmack brachten die Seenotretter die vierköpfige Besatzung wohlbehalten an Land. An Bord waren zwei Erwachsene und zwei Kinder. Und die Besatzung der Hans Hackmack hat die vier Segler aus Lebensgefahr gerettet. Der Rettungskreuzer Eugen, der normalerweise auf Norderney stationiert ist, ist derzeit in der Werft.

Link zur Webcam mit der Rettungsaktion

Im Schluchter festgekommen

Gegen 18.50 Uhr hatten sowohl die Seenotküstenfunkstelle Bremen Rescue Radio als auch der zurzeit auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Anruf- und -Notruf-Kanal 16 eine Dringlichkeitsmeldung einer englischen Gaffelketsch erhalten. Diese war im Seegatt Schluchter nordwestlich der ostfriesischen Insel mit vier Menschen an Bord festgekommen. „Sofort machten die Seenotretter die Leinen los und nahmen Kurs auf den Zweimaster mit Holzrumpf“, so die Mitteilung.

Rettungsboot Norderney

Der ehemalige Norderneyer Rettungskreuzer Bernhard Gruben.

Klampe reißt

Als sie vor Ort – etwas südwestlich der Tonne D5/S8 – ankamen, versuchten die Seenotretter zunächst, in der gefährlichen Brandungszone eine Leinenverbindung herzustellen. Dies sei ein schwieriges Unterfangen bei Nordwind der Stärke 5 und einem Seegang von bis zu zwei Metern. „Der Havarist lag quer zur See und wurde immer wieder von den Wellen überspült – das Wasser lief so über Deck“, beschreibt Vormann Tobias von Fromberg die Situation. Dennoch sei es der Besatzung der Hans Hackmack schließlich gelungen, die Leinenverbindung herzustellen. Aber die Klampe, an der die Schleppleine auf dem Segler belegt war, riss beim Antauen aus ihrer Verankerung.

Mayday-Ruf

In der Mitteilung wird die Dramatik der Situation deutlich: Um näher an den Zweimaster zu gelangen, setzten die Seenotretter das Tochterboot Emmi aus. Fast zur selben Zeit sendete die Besatzung der Gaffelketsch plötzlich einen Mayday-Ruf – das Signal für unmittelbare Lebensgefahr. Die Lage an Bord hatte sich dramatisch zugespitzt: Mittlerweile war der Havarist bereits bis zur Wasserlinie vollgelaufen. Ob ein Leck oder das überschlagene Wasser dafür ursächlich war, war für die Seenotretter bedeutungslos. Für sie zählte in diesem Moment nur: Sie mussten die sich in Lebensgefahr befindlichen Segler so schnell wie möglich vom Havaristen herunterholen und in Sicherheit bringen.

Unter Schock, aber unverletzt

Mit dem Tochterboot gingen die Seenotretter bei dem Zweimaster längsseits. Eilig nahmen sie die zwei Erwachsenen und die beiden Kinder samt Kuscheltier an Bord. Alle waren sichtlich geschockt, aber unverletzt geblieben. Die Hans Hackmack nahm ihr Tochterboot wieder an Bord und lief den sicheren Hafen an. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen. Für die Seenotretter der Station Norderney war es nicht der erste Einsatz an diesem Tag: Zuvor hatten sie bereits zwei Motorboote mit Maschinenschaden eingeschleppt – Routine, nicht annähernd so dramatisch wie ihre jüngste Rettungstat an diesem Samstag.

Feuerwehr BootAm Weststrand waren am Samstagabend die Ehrenamtlichen der Freiwillligen Feuerwehr Norderney im Einsatz. Sie waren um 21.01 Uhr zu einer technischen Hilfeleistung gerufen worden. Die Polizei  benötigte Unterstützung bei der Bergung des Bootes am Weststrand.  Foto: Freiwillige Feuerwehr Norderney

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Beitragsbild: Mit dem Seenotrettungskreuzer Hans Hackmack der DGzRS haben die Seenotretter vor Norderney vier Segler in der gefährlichen Brandungszone aus Lebensgefahr befreit. Foto: Eilbertus Stürenburg

 

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>