News von Norderney
13.04.2022
Bauarbeiten am Weststrand
In diesen Tagen starten wieder Bauarbeiten am Weststrand. Wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilt, beginnen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt zur Verstärkung des Westdeichs. Im vergangenen Jahr erfolgte die Sanierung des östliche Teils.
Moderne Schutzkonstruktion
Bei der umfangreichen Sanierung werde der gesamte untere Deichbereich zwischen Hafen und Westbad „in eine moderne Schutzkonstruktion umgebaut“, so die Mitteilung. Der zweite Bauabschnitt in Richtung Hafen erstreckt sich über 400 Meter. Diese Arbeiten sollen zum Winterhalbjahr 2022/2023 abgeschlossen sein. Dafür rechnet der Landesbetrieb mit Kosten in Höhe von rund vier Millionen Euro.
Hohes Alter und Art der Konstruktion
An dem knapp 800 Meter langen Abschnitt waren in den vergangenen Jahren immer wieder Reparaturen erforderlich. Die Gründe dafür seien das hohe Alter und die Art der Konstruktion aus senkrechten Betonelementen und großformatigen Betonplatten. „Dieser Zustand genügt heutigen Ansprüchen des Küstenschutzes an die technische Konstruktion von Deichen nicht mehr“, betont Prof. Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN.
Aufgehellter Beton
Um das Schutzniveau für die Insel zu verbessern, soll im Anschluss an die Deichböschung eine zehn Meter breite Promenade aus aufgehellten Asphaltbeton entstehen. Diese sei bereits im ersten Bauabschnitt und an anderen Abschnitten der Norderneyer Promenade zum Einsatz gekommen, so die Erläuterung des NLWKN.
Seewärts schließt sich das neue rund 17 Meter breite Fußdeckwerk aus Natursteinen mit einer Neigung von eins zu vier an. Die Steine werden mit einem Spezialmörtel vergossen. Weil das Strandniveau im Bereich des Westdeichs sehr stark schwanke, werde der Fußpunkt des Deckwerks als Absicherung gegen Unterspülung tief in den Strand eingebunden und durch eine Spundwand gesichert.
Widerstand bei Sturmfluten
Oberhalb der Promenade sei ein vier Meter breiter Rauhigkeitsstreifen aus Natursteinen vorgesehen, der zur Reduzierung des Wellenauflaufs in Sturmfluten beiträgt. „Diese Bauweise gewährleistet, dass die Anlage in Sturmfluten den starken Belastungen durch brechende Wellen schadlos widerstehen kann und so der Deichfuß optimal geschützt ist”, erklärt Thorenz.
Über eine Rampe erreichen Spaziergänger die Deichkrone.
Rampe für Spaziergänger
Auf Höhe der Buhne O in der Mitte der Gesamtkonstruktion führt zukünftig eine Rampe auf den Strand, die für Unterhaltungsarbeiten des NLWKN benötigt wird, aber auch den Spaziergängern als Strandzugang zur Verfügung steht. Durch Anpassung der Linienführung des Deckwerks an den Deichverlauf soll der „technisch ungünstige Knick im Verlauf des Deckwerksfußes“ entfallen. „Nach Fertigstellung des diesjährigen Abschnitts wird sich das Vorhaben stimmig in das Gesamtbild der Schutzwerke auf der Insel einfügen”, so Thorenz.
Für Spaziergänger, die am Deichfuß entlang vom Hafen zum Westbad gehen wollen, ist eine Umleitung über die Deichkrone eingerichtet. Am Strand soll die Baustelle zudem bei Niedrigwasser passierbar bleiben.
Beitragsbild und Skizze: NLWKN / Fotos: Verena Leidig