News von Norderney

12.06.2013

Jugendlicher ins Koma geprügelt

Attila D.Norderney – Attila D., ein jugendlicher Insulaner mit türkischen Wurzeln wurde am Abend des 31. Mai von einer Gruppe Jugendlicher in der Fußgängerzone so schwer verprügelt, daß er in Lebensgefahr schwebte und noch am selben Abend in eine Spezialklinik auf das Festland gebracht werden mußte. Der junge Norderneyer ist erst diesen Montag aus einem 10tägigen Koma erwacht, aufgrund der starken Schmerzen wurde er allerdings wieder in ein künstliches Koma versetzt. Die erlittenen Verletzungen sind so stark und massiv, daß bislang unklar ist inwieweit sie wieder völlig verheilen.

Nach Medienberichten wurde Attila von mehreren Tätern zu Fall gebracht und ist dann mehrfach und massiv getreten worden. Die Poststraße war zu diesem Zeitpunkt stark belebt – ungefähr 100 Passanten waren zugegen, niemand ist eingeschritten. Die Polizei hält sich mit Hintergrundinformationen bislang sehr zurück, im vorliegenden Fall ermittelt eine Sonderkommission. Die Spur der Täter führt zu einer Gruppe Jugendlicher aus Schwerte, die zu diesem Zeitpunkt auf Norderney an einer “Vereinsfahrt” teilnahmen.

Attila D. ist, genau wie die anderen 10 Insulaner-Familien mit türkischen Wurzeln, voll in die Inselgemeinschaft integriert. Die Insel steht seit dem 31.Mai unter Schock. Am Dienstag gab es ein Friedensgebet für den Jungen in der Inselkirche, viele Insulaner drücken mit einem Solidaritätsplakat mit der Aufschrift “keine Gewalt” und einer Kerze ihre Betroffenheit aus. Der Leiter der Inselschule hat ein Spendenkonto eingerichtet, die Spenden kommen der Familie des Jungens zugute. Die Spendenzahlungen sind wichtig, da der Familie schon jetzt viele Kosten durch den Krankenhausaufenthalt in Oldenburg entstanden sind und durch die lange Behandlungsdauer und Reha-Maßnahmen mit Sicherheit weitere Kosten entstehen werden (Kontonummer 8908956900, Bankleitzahl 28020050, Oldenburgische Landesbank).

Links zu weiteren Berichten:

Interview mit dem Bruder von Attila

Bericht in der türkischsprachigen Hürriyet

Bericht in der WAZ

Bericht im Norderneyer Morgen

Bericht in den Ruhr Nachrichten

* Foto Hürriyet