Luxuskreuzfahrten vor der Küste

„Unbekanntes Norddeutschland“ heißen Schiffsreisen des Unternehmens Hapag-Lloyd-Cruises. Start der Luxuskreuzfahrten vor der Küste zwischen Nord- und Ostsee ist im April, wenn die Corona-Bedingungen es zulassen.

Mit Zodiac an Land

Bei diesen Luxuskreuzfahrten vor der Küste schippern wohlbetuchte Passagiere auf kleinen Schiffen wie der „Hanseatic nature“. Und während die Schiffe auf Reede liegen, fahren sie in Zodiac-Schlauchbooten an Land.

Stopps gibt es zum Beispiel auf Helgoland. Dort können die Reisenden bei ihrem Ausflug zur „Langen Anna“ die Trottellumen und Basstölpel beobachten, bevor es wieder in die komfortable Kajüte geht.

Naturschützer warnen vor Kreuzfahrten im Weltnaturerbe

Für die Passagiere ist das eine luxuriöses Reise. Für die Orte und die Inseln bringt diese Art von Tourismus nichts – im Gegenteil. Es kommen noch mehr Tagestouristen, die kurz gucken und dann wieder weg sind. Und für das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer sind diese Kreuzfahrten belastend.

Naturschützer üben Kritik an den Kreuzfahrten. Die Reedereien suchten wegen der Corona-Pandemie nach neuen Zielen in der näheren europäischen Umgebung, wird Katharina Weinberg, Naturschutzreferentin der Schutzstation Wattenmeer, zitiert. Neben Hapag Lloyd stünden auch andere Reedereien in den Startlöchern.

Die Hanseatic nature bietet Platz für 230 Passagiere. Foto: Hapag-Lloyd-Cruises

Nordsee-Romantik

Das Unternehmen bewirbt die Reisen malerisch. So sollen die Passagiere auf Sylt laut Reisebeschreibung „Nordsee-Romantik“ erleben, und auf Borkum „Seemannsgarn“ hören. Auf der westlichsten ostfriesischen Insel sind eine Wattwanderung und eine Fahrt im Oldtimer-Bus geplant.

Weitere Stopps gibt es vor Rügen, Wismar, Boltenhagen oder vor den Ochseninseln in der Flensburger Förde. Die kleinen exklusiven Schiffe stechen von Hamburg aus in See.

Norderney derzeit nicht in Planung

Ein Stopp vor Norderney sei derzeit nicht geplant, erklärt Karen Schmidt, Pressereferentin von Hapag-Lloyd-Cruises.

Momentan plane das Unternehmen „sukzessive und in kurzfristigeren Etappen“. Das Routing erfolge „immer unter Vorbehalt und entsprechend der neuesten Entwicklungen und Reisemöglichkeiten sowie in enger Abstimmung mit lokalen Behörden und Agenturen“.

Außerdem führen sie laut Presseinfo die Reisen entsprechend des Prävention- und Hygienekonzepts derzeit mit einer reduzierten Passagierkapazität von maximal 60 Prozent durch. Die „Hanseatic nature“ wurde im Mai 2019 getauft und bietet normalerweise Platz für 230 Passagiere und eine Besatzung von 175 Personen.

Die Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH aus Hamburg hat sich laut Wikipedia auf die beiden Marktsegmente Expeditionskreuzfahrten und Yacht-Kreuzfahrten spezialisiert. Zudem organisiert das Unternehmen Kreuzflüge mit Privatjet. Seit Anfang 2020 gehört das Unternehmen zu TUI Cruises GmbH, die je eine 50-prozentige Gesellschaft der TUI AG und der Royal Caribbean Group ist. Das Kreuzfahrtunternehmen bietet Touren auf allen Weltmeeren, darunter auch Reisen in die Arktis und die Antarktis.