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Natur
21.03.2018Schwertmuscheln – Frost tötet Invasoren
Schwertmuscheln – Am Strand von Norderney ist der Flutsaum voller Schwertmuscheln. Die Muscheln sind eine mit den Ballasttanks von Schiffen eingewanderte Art. Beheimatet sind die Tiere in Amerika (Ensis americanus – Amerikanische Schwertmuschel) und wurden 1979 das erste Mal in der Nordsee nachgewiesen. Die Muscheln haben sich sehr rasch im ostfriesischen Wattenmeer verbreitet.
Die amerikanischen Schwertmuscheln bevorzugen bei ihrer Besiedlung regelmäßig überflutete Bereiche, die sandig und stark durchströmt sind. Die amerikanischen Invasoren haben ihren Platz im Ökosystem des Wattenmeeres gefunden ohne die heimischen Schwertmuscheln zu verdrängen. Austernfischer haben gelernt die Muscheln zu öffnen, für Eiderenten sind die nahrhaften Wattbesiedler ebenfalls eine wichtige Nahrungsquelle geworden.
Schwertmuscheln am Strand
Schwertmuscheln am Strand
Die amerikanischen Schwertmuscheln werden seit einigen Tagen massenweise angespült, der Grund hierfür ist das sehr kalte frostige Wetter mit Sturm aus Ost. Die eingewanderte Art ist, anders als die heimische, temperaturempfindlich und siedelt oberflächennah. Sie ist somit stärker dem Frost, Eis und Wind ausgesetzt. Der starke Wind und die damit verbundene Strömung haben die Muscheln freigespült, durch die Witterungsbedingungen sind sie nicht in der Lage, sich wieder einzugraben. Dadurch kam es zu großflächigen Anspülungen an den Strand. Das damit verbundene Massensterben ist nicht ungewöhnlich und in noch weit größerer Form im Januar 2010 beobachtet worden.
amerikanische Schwertmuscheln am Strand von Norderney
Invasoren Wattenmeer
Die angeschwemmten Muscheln sind nicht die einzigen Invasoren, die man im Wattenmeer findet. Es gibt durch den zunehmend spürbaren Klimawandel viele Fische und Vögel, die auf das wärmere Nordseewasser reagieren. Plattfische und Kabeljau ziehen in kältere Regionen. Zugvögel überwintern an der Nordsee. Der Rote Knurrhahn und Wolfsbarsch waren in der Vergangenheit fast ausschließlich im Mittelmeer zu finden. Insgesamt gibt es ca. 90 Invasoren in der Tier- und Pflanzenwelt im Wattenmeer der Nordsee.
pazifische Auster Wattenmeer
Pazifische Auster
Die pazifische Auster ist ein Paradebeispiel für eine eingeschleppte Art. Sie kommt eigentlich im japanischen Meer vor und wurde nachweislich durch eine Austernzucht vor Sylt eingeschleppt. Die Austern sind für die heimischen Vögel und Krebse als Nahrung nicht relevant, da Sie die dicken Schalen nicht aufbrechen können. Die Austern konkurrieren mit den Miesmuscheln und diese sind Nahrungsgrundlage für viele Wattenbewohner.