News von Norderney

Natur

11.01.2019

Seesterne statt Containermüll

Seesterne statt Containermüll – Der Sturm hat auf den Westfriesischen Insel zur erneuten Anlandung von Containermüll geführt. Norderney ging glücklicherweise fast leer aus. Die riesigen Mengen von Glühbirnen, Fernsehern, Plastikspielsachen und Autoplastikteilen aus Fernost, die für den europäischen (deutschen) Markt bestimmt waren, lassen einen irgendwie auch an dem Sinn der Globalisierung zweifeln.

Norderney Seesterne

Seestern

Auf Norderney hat der erste ordentliche Sturm aus Nordwest dazu geführt, dass viele Seesterne im Flutsaum liegen. Die Tiere sind meist tot. Durch den Sturm ausgelöst ist sauerstoffarmes Tiefenwasser an die Oberfläche gelangt, dies haben die Seesterne nicht vertragen. Die verendeten Meeresbewohner sind an die Küste getrieben worden und nun ein gefundenes Fressen für die im Winter immer sehr hungrigen Möwen.

Der Seestern – Ein faszinierender Bewohner der Meere

Seesterne gehören zu den bekanntesten und auffälligsten Meeresbewohnern. Mit ihren meist fünf Armen und ihrer sternförmigen Gestalt sind sie an vielen Küsten der Welt zu finden – auch an der Nordsee rund um Norderney. Doch hinter ihrem scheinbar einfachen Äußeren verbirgt sich eine erstaunliche Vielfalt und Anpassungsfähigkeit.

Biologie und Lebensweise

Seesterne (wissenschaftlich: Asteroidea) sind keine Fische, sondern gehören zur Gruppe der Stachelhäuter (Echinodermata). Es gibt weltweit etwa 1.600 verschiedene Arten, die in allen Ozeanen vorkommen – von flachen Gezeitenzonen bis in große Tiefen.

Typisch für Seesterne ist ihr radialsymmetrischer Körperbau: Die meisten Arten besitzen fünf Arme, es gibt aber auch Exemplare mit mehr als zwanzig. Ihre Unterseite ist mit winzigen Saugfüßchen besetzt, mit denen sie sich langsam über den Meeresboden bewegen oder an Steinen und Muscheln festhalten können.

Ernährung und Besonderheiten

Seesterne sind meist Räuber oder Aasfresser. Besonders bekannt ist ihre Fähigkeit, Muscheln zu öffnen: Sie umschließen die Schale mit ihren Armen, üben Druck aus und stülpen dann ihren Magen durch den Mund nach außen in die Muschel hinein, um das Fleisch zu verdauen – ein einzigartiger Verdauungsmechanismus im Tierreich.

Ein weiteres faszinierendes Merkmal ist ihre Regenerationsfähigkeit: Verliert ein Seestern einen Arm, kann er diesen oft vollständig nachbilden. Manche Arten können sogar aus einem einzelnen abgetrennten Arm einen neuen Seestern wachsen lassen.

Bedeutung im Ökosystem

Seesterne spielen eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem. Sie regulieren die Bestände von Muscheln und anderen wirbellosen Tieren und tragen so zum Gleichgewicht am Meeresboden bei. Gleichzeitig dienen sie selbst als Nahrung für Fische, Seevögel und andere Meerestiere.

Seesterne an der Nordsee

An der deutschen Nordseeküste ist vor allem der Gemeine Seestern (Asterias rubens) verbreitet. Er ist leicht an seiner orangefarbenen bis violetten Färbung zu erkennen und wird bis zu 30 Zentimeter groß. Bei Ebbe kann man ihn manchmal im Watt entdecken – allerdings sollte man ihn nicht aus dem Wasser nehmen, da er außerhalb des Meeres schnell austrocknet.

Der Seestern ist weit mehr als nur ein hübscher Strandfund: Er ist ein faszinierendes Lebewesen mit erstaunlichen Fähigkeiten und wichtiger Funktion im Ökosystem Meer. Wer ihm am Strand begegnet, sollte ihn respektvoll behandeln – denn jeder Seestern trägt zum Wunderwerk unserer Ozeane bei.

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