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Norderney Inside

28.03.2013

Vorlesetelefon

Norderney – Ostfriesland – Vorlesetelefon

Vorlesetelefon: 04941/699944

Das Telefon hat sich in seiner Bedeutung geändert, an die Zeiten vor dem Handy kann man sich kaum noch erinnern. Auf Norderney mit seinen damals vielleicht 40 Festlandsleitungen gab es in der Langestraße / Poststraße 10 Telefonzellen, vor denen jeden Abend im Sommer eine Schlange stand. In den Zellen herrschte ein typischer kalter Rauch Geruch, der das Schild “Fasse Dich kurz” eigentlich überflüssig machte.

In der Saison am Abend war es auch nicht schlau zwischen 18:00 und 20:00 Uhr einen Versuch zu starten, die Daheimgebliebenen von Norderney aus anzurufen – man kam kaum durch, die Leitungen waren überlastet. Dies alles hört sich an wie Geschichten von vor dem Krieg ist aber noch nicht allzu lange her (oder doch?).

Telefon – DienstleistungenEwald Christophers

In der “Steinzeit” der Telefonie entstanden aber auch viele Dienstleistungen über das Telefon die heute etwas merkwürdig erscheinen, wie zum Beispiel die Telefonseelsorge, der automatisierte Wetterbericht, Zeitansage usw..

Der 1983 ins Leben gerufene Arbeitskreis der Ostfriesischen Autoren und Autorinnen,  hat ein Jahr nach seiner Gründung das Vorlesetelefon ins Leben gerufen, ein typisches Kind der 80er.

Federführend für dieses Projekt war die Ostfriesische Legende Ewald Christophers. Unterstützt wird es bis heute vom Verein Oostfreeske Taal, dem Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft und dem Radio Ostfriesland.

Das Vorlesetelefon hat sich von reinen ostfriesischen Geschichten mittlerweile verabschiedet, zur Hälfte wird auch auf Hochdeutsch vorgelesen, ab und zu kann man auch was auf Saterländisch hören.

Die etwas “ollschbacken” anmutende Einrichtung feiert nächstes Jahr 30jähriges Bestehen, auf jeden Fall lohnt sich ein Anruf, der kostet lediglich die normalen Telefongebühren.

Programmtipp:

2.4. bis 15.4.  die dreizehnjährige Schülerin Silvana Dröst liest die  plattdeutsche Geschichte de Spegel

Linktipp: Letzte gelbe Telefonzell auf Norderney wird abgebaut

Ein Kommentar zu “Vorlesetelefon

  1. Heinrich Dröst sagt:

    Hallo,
    schade ! Warum lässt man nicht wenigstens eine Telefonzelle stehen. Kann man doch als Mini-Museum einrichten. Innen mit Fotos von den davorstehenden Schlangen, mit Geschichten derer, die einmal in der Schlange standen….mit den Telefonpreisen oder ähnlichem. Man kann die Telefonzellen ja verschließen. Heute wird so viel öffentliches Geld verschwendet. Das wäre hier gut investiert. Kulturgut nennt man so etwas…Kommunikation war das…darin und davor. Man lernte sich kennen, oder man konnte jemand kennenlernen 🙂 . .und den Kindern nimmt man die Fragen ! Dabei geht auch ein Stück Inselgeschichte verloren.
    Und in ein paar Jahren kauft man dann für viel Geld eine solche Telefonzelle oder kauft sich eine rote aus England ! Nochmals : Wirklich schade

    Was ist denn schon ein Handy…ein Vereinzelungsgerät ! Das Ding trägt man in der Hand, bedient es mit dem Finger und sieht weder Natur noch Leute. …”Wo hast Du Urlaub gemacht ?” “Weiß nicht, hab viel mit Freunden gechattet!” “Was hat Dir im Urlaub auf der Insel besonders gut gefallen ?” ” Welche Insel ?” “Mein neues Handy!” Zuerst wird Norderney vergessen und dann weiß man schon bald nicht mehr , was das Wort “Insel” bedeutet.
    Gibt`s denn Fotos von dieser Abrissaktion ? Arme Insel !!!

    Mit besten Grüßen von einem Butenostfriesen

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