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Norderney Inside
20.10.2021Überdachte Fahrradabstellanlage
Ein neues Bauwerk am Hafen zieht derzeit viele Blicke auf sich: Dort entsteht eine eindrucksvolle überdachte Fahrradabstellanlage.
400 Räder sollen demnächst unter einer Art herrschaftlichem Baldachin Platz finden. Und damit soll das Räder-Chaos am Hafen schon bald ein Ende finden. Ein Schild verweist auf das Bauvorhaben der Stadt, die mit Fördergeldern den „Neubau einer Fahrradabstellanlage am Hafen Norderney“ realisiert.
„Ich hoffe, dass wir vor Weihnachten die Anlage für den Verkehr freigeben können“, sagt Bürgermeister Frank Ulrichs. Im Januar werde es noch Restarbeiten rund um das Gebäude geben.
Zisterne in der Tiefe
Der Bau, der schon im Frühjahr begann, hat sich recht lange hingezogen. Grund war, dass die Bauarbeiter beim Buddeln auf eine Art Zisterne stießen, die erst geleert und dann gefüllt werden musste.
Und so gab es erst einmal ein großes Loch. Dann passierte wegen der Entdeckungen im Untergrund eine Weile wenig am Bau. Aber schließlich war das Loch geschlossen.
Handwerker stellten mit großen Kränen imposante Träger auf. Und auf diese kam eine pyramiden-förmige offene Dachkonstruktion aus Stahl. Das sah schon ganz schön aus. Und dieses Gerüst konnte man auch einige Zeit bewundern. Unter den Insulanern kursierten schon Witze, die nicht nur nur auf den BER in Berlin verwiesen.
Doch seit einigen Tagen kommt wieder Schwung in die Sache. Die Bauarbeiter ziehen Holzträger ein und die Fahrradabstellanlage bekommt Kontur.
Das Abstellen der Fahrräder am Hafen war schon lange ein Problem. Kreuz und quer standen Räder, die nicht alle fahrbereit waren. Dass es für die Insulaner, die aufs Festland müssen, und für die Pendler in Zukunft überdachte Plätze geben wird, ist schön. Doch ob die Plätze reichen, ist fraglich.
Regelmäßige Kontrolle
Die Stadt bereitet sich vor und will offensiv gegen Radschrott angehen: „Dadurch, dass wir nun Eigentümer der Anlage sind, liegt die Aufgabe der Kontrolle künftig bei uns“, sagt Ulrichs. Die Mitarbeiter der TDN (Technische Dienste Norderney) sollen die Belegung regelmäßig kontrollieren – und dabei vor allem nicht mehr fahrbereite oder schrottreife Räder im Blick haben. „Ansonsten würde die Anlage sicherlich ziemlich bald vermüllen“, so der Bürgermeister.
Finanzierung passt
Für die Stadt sei der Bau trotz der hohen Erstellungskosten von rund zwei Millionen Euro eine „sehr günstige Investition, die den Haushalt kaum belastet“, sagt Ulrichs. Die Finanzierung erfolge aus Fördermitteln und Stellplatzablösebeträgen. Und die Planung passte: Denn die Kostenschätzung lag bei etwa zwei Millionen. Und so kann jedes Fahrrad auf einem 5000 Euro teuren Platz geparkt werden.