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Kultur

14.08.2010
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Mauerkünstler

Promenadenmaler auf Norderney

Küstenschutz besteht häufig aus einer massiven grauen Bebauung. Im gesamte Südwesten von Norderney und auch am Hafen sind die Schutzmauern aus grobem Beton – nicht hübsch aber zverlässig. Die neueren Küstenschutzbauwerke glänzen durch hochwertigere Materialien, seit den 2000er Jahren weiß man beim Amt für Küstenschutz, daß auch Zweckbauten schön sein können.

Der vor einigen Jahren in den Ruhestand getretene Malermeister W. Schlegel hatte eine Idee, genug Zeit und Lust die graue Einöde zu verschönern. Er arbeitete sich an der Betonmauer am Hafen (fängt in der Mitte der Deichstraße an) langsam bis zum Seglerhafen vor, insgesamt ca. 350 Meter. Die Motive im Stil naiver Kulissenmalerei sind dem Hafenflair angepasst: die Geschichte des Hafens in Bildern, Leuchttürme der Nachbarinseln und alle Frisiaschiffe. Gelungen ist auch der 3D-Effekt, mit dem er die Bänke in das Bild integriert hat.

Als der Hafen „durchgemalt“ war fehlte eine neue Leinwand. Zunächst ist es nicht weiter aufgefallen, daß die Betonmauer an der „alten“ Promenade, die bei der Alten Teestube beginnt , weiß angemalt wurde. Seit einer Woche ist es klar: das war nur die Grundierung für Malermeister Schlegel. Angefangen hat er nun mit dem Abbild der Viktoriastraße um 1900. Das wird als Motiv nicht reichen, man darf gespannt sein was auf den nächsten 400 Metern noch kommt. Dem Maler zusehen kann man bestimmt noch bis in den Spätherbst.

Hafenmauer Norderney