Lösungen für die Bergung der Yacht

Update siehe am Ende des Beitrags

Eine Segelyacht mit besonderem Aussehen liegt seit Montag am Weststrand von Norderney. Und die Segelyacht Marke Eigenbau hat in den vergangenen Tagen als Geisterschiff von Norderney in den Medien für viel Aufsehen gesorgt. Jetzt gibt es laut Bürgermeister Frank Ulrichs Lösungen für die Bergung der Yacht Wibo.

Eigner war im Rathaus

Der Schiffseigner habe gestern den Bürgermeister im Rathaus aufgesucht und um Hilfe gebeten. Ulrichs habe sich umfassend über den Unfallhergang und die Historie des Schiffes informiert. Er habe die Situation gemeinsam mit seinem Fachamt im Rahmen der Gefahrenabwehr von Beginn an sehr genau beobachtet. Und er habe dem Eigner erneut seine Unterstützung angeboten, so die Pressemitteilung.

Gefahr für Küstenschutzanlagen

Die Lösungen für die Bergung der Yacht müssen schnell kommen: „Das Schiff muss kurzfristig vom Strand runter, damit die Gefahr eines weiteren Verdriften beziehungsweise eine Beschädigung der Küstenschutzanlagen gebannt ist“ so Ulrichs.

Ein besonderes Boot: Die Wibo am Weststrand von Norderney. Foto: Leidig

Es gebe eine vage Option, das Schiff mit Hilfe eines Schleppers vom Strand ins Meer zu ziehen. Dafür müssten aber alle Bedingungen günstig sein: Wasserstand, Wind, Wellen, Tageszeit und Zugkraft des Schleppers. Möglicherweise müsste im Vorfeld eine Rinne gebaggert werden. Diese könnte sich dann bei auflaufendem Wasser füllen und dem Schiff Auftrieb gibt, so die Idee aus dem Rathaus.

Diese Möglichkeit soll im Laufe geprüft werden. Sollte das Manöver klappen, müssten aber noch die Ruderanlage und der Motor repariert werden, damit das Schiff dann schnellstmöglich seinen Heimathafen ansteuern kann, so der Bürgermeister.

Auch Bergung über Land möglich

Wenn diese Bergung über Wasser nicht funktioniert, dann wäre auch eine Bergung über Land möglich. Nach der Mitteilung hat sich Bürgermeister Ulrichs mit einem einheimischen Unternehmen vor Ort getroffen, um diese Option zu erörtern. „Grundsätzlich müsste das möglich sein, allerdings ist das am Strand kein ganz leichtes Unterfangen“, so Ulrichs. Dann läge das Schiff allerdings an Land und müsste dort schnellstmöglich repariert werden, um dann seine Reise in den Heimathafen antreten zu können. Diese zweite Möglichkeit wäre vorerst für diesen Freitag angedacht.

Zerlegung als letzte Option

Die dritte und letzte Option wäre eine Zerlegung und Verwertung des Schiffes, die vom Eigner grundsätzlich nicht ausgeschlossen wird. Dies werde aber erst in Betracht gezogen, wenn alles andere nicht möglich ist.

Update: Lösung ist in Sicht

Es gibt eine Lösung für das havarierte Schiff „Wibo“, das seit Montag am Weststrand von Norderney festsitzt, so eine neue Mitteilung des Bürgermeisters vom 9.11. mittags.

Am Freitag werde von einer auf der Insel ansässigen Firma ein Versuch unternommen, das havarierte Schiff vom Strand zu bergen. Der Zeitpunkt richte sich nach der Tide. Eine Bergung über den Wasserweg sei nicht möglich.

Er freue sich, dass es kurzfristig gelungen sei, den Schiffseigner dahingehend zu unterstützen und hoffe darauf, dass die Bergung klappt, so Bürgermeister Frank Ulrichs. 

Update: 10.11.2023

Die Bergung der Wibo hat funktioniert. Mithilfe des Norderneyer Fuhrunternehmens Onnen konnte das havarierte Schiff heute Mittag vom Strand geborgen werden. Wie die Stadt mitteilt, wurde das Schiff mit zwei Baggern angehoben und auf die Ladefläche eines Trailers gestellt. Viele Zuschauer verfolgten die Bergung.

Laut Information der Stadt wird das Schiff nun auf dem Betriebsgelände der Firma Onnen vorübergehend gelagert und repariert. Ob die Wibo auf dem Wasser- oder Landweg die Insel verlassen könne, stehe noch nicht fest. Es gebe bereits Kaufinteressenten.

Großartiger Einsatz der Firma Onnen: Mit zwei Baggern wurde die Wibo auf den Trailer gehoben. Foto: Stadt Norderney

Bürgermeister Frank Ulrichs dankt für die großartige Unterstützung aus der Bevölkerung und die schnelle und unkomplizierte Arbeit der Firma Onnen. Und auch allen, die sich um, wie er sagt, unseren Schiffbrüchigen gekümmert haben. Ulrichs wünscht dem Eigner und seinem Schiff alles Gute. (vel)