News von Norderney

30.03.2024
Plattbodenschiff. Foto: DGzRS

Plattbodenschiff in Seenot

Im Wattenmeer zwischen Juist und Norderney ist am Gründonnerstag ein 11,5 Meter langes Plattbodenschiff in Seenot geraten. Die Seenotretter konnten vier Menschen aus einer gefährlichen Situation befreien. Im Einsatz war die Besatzung des Seenotrettungskreuzers Eugen der Station Norderney der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Wie die DGzRS berichtet, habe die vierköpfige Crew des Plattbodenschiffes gegen 14.15 Uhr den Alarm über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und -Anrufkanal 16 abgegeben. Das unter Vollzeug segelnde Schiff sei auf dem Weg von einer Werft in Ditzum zur Insel Spiekeroog in eine sehr plötzlich aufziehende Gewitterfront geraten.

Fockschot im Propeller

Beim Versuch aufzustoppen habe sich die Fockschot, eine Segelleine, im Propeller verfangen. Bei ablaufendem Wasser mit etwa vier Knoten Strom und bis zu einem Meter Seegang habe die Gefahr bestanden, dass „der manövrierunfähige Havarist auf der Branderplate südlich der Ostspitze Juists festkommt und zum Spielball der See wird“.

Gute Seemannschaft

Sofort lief die Eugen aus. „Die Crew des Plattbodenschiffes hat sehr gute Seemannschaft bewiesen. Bei unserer Ankunft hatte sie den Anker ausgebracht. Und es gelang ihr auch, ihn wieder zu bergen, nachdem wir eine Leinenverbindung hergestellt und das Schiff auf den Haken genommen hatten“, berichtet Vormann Gerd Schwips über die Situation am Einsatzort.

DGzRS-Foto EugenDie Eugen ist auf Norderney stationiert. Foto: DGzRS

Aufgrund der Bauform des traditionellen niederländischen Fischereifahrzeugtyps mit langem Klüverbaum mussten die Seenotretter etwa 70 Meter Schleppleine ausbringen. Es gelang ihnen, den etwa zwölf Tonnen verdrängenden Havaristen aus der Gefahrenzone zu befreien, so die Mitteilung. Sie schleppten das Schiff und seine vierköpfige Besatzung sicher nach Norderney.

 

Beitragsbild: Der Seenotrettungskreuzer EUGEN/Station Norderney nimmt das havarierte Plattbodenschiff in Schlepp. (Foto: Die Seenotretter – DGzRS)