News von Norderney

Norderney Inside

28.02.2024
Raupe

Raupen des Goldafters

Sie sehen hübsch und puschelig aus, sind aber brandgefährlich. Die Raupen des Goldafters haben Brennhaare. Und die können bei Kontakt zu heftigen Reizen und allergischen Reaktionen führen. Wenn ihre Brennhaare abbrechen, wird ein Gift freigesetzt. Kommt man damit in Berührung, dann kann es zu starkem Juckreiz, zu Pusteln und Ausschlägen kommen. Auch Atembeschwerden können Folgen des Kontakts sein. Und nicht nur die Raupen, sondern auch deren Gespinstnester und Eigelege können gefährlich sein.

Gespinste am Surferbecken

Auf Norderney sind die weißen Überwinterungsgespinste derzeit an mehreren Stellen zu entdecken – unter anderem am Surferbecken am Hansendamm, am Nordstrand oder auch im Naturschutzgebiet. Auf Helgoland und auf Langeoog werden die Raupen bereits seit Jahren bekämpft.

Gunther Baade von der Surfschule kennt das Problem ebenfalls schon lange. Doch in diesem Frühjahr ist der Bestand viel größer als in den vergangenen Jahren: „Am Hansendamm breitet sich aktuell die gefährliche Goldafterraupe aus, es sind wohl über 1000 Nester im Sanddorngebüsch“, so Baade.

Nester entfernen und verbrennen

„Auch am Nordstrand sind die Brutstätten schon vereinzelt zu sehen. Aus einem Nest können hunderte Raupen schlüpfen. Die Raupen verbreiten sich rasant. Helgoland, Wangerooge, Langeoog und die holländischen Inseln sind ebenfalls betroffen. Dort werden die Nester entfernt und verbrannt. Die Goldafterraupe kann bei Menschen schwere allergische Reaktionen im Bereich Haut, Lunge und Augen verursachen. Bereits durch indirekten Kontakt – es reicht die Berührung einer Fläche, über die die Raupe gewandert ist – können gefährliche Symptome auftreten. Außerdem werden Baumbestände stark geschädigt, regelrecht abgefressen.“

Noch seien die Nester zugänglich und entfernbar. Aber bei warmem Wetter ab Anfang April werde die Population explodieren. „Die Nester wachsen flott und innerhalb von Tagen kriechen Raupen heraus.“

Damit die Lage nicht außer Kontrolle gerate, müsse zeitnah gehandelt werden, so Baade, der sich unter anderem an die Stadt gewandt hat. Bürgermeister Frank Ulrichs hat erklärt, dass die Stadt daraufhin mit der Nationalparkverwaltung, der Unteren Naturschutzbehörde vom Landkreis sowie der Insel Spiekeroog in Kontakt getreten sei.

GoldafterGespinst des Goldafters: Sobald es warm wird, schlüpfen die Raupen. Foto: Wikimedia Commons

Information zum Goldafter

Der Goldafter liebt die Wärme, und die hiesigen Winter sind warm genug, um ihnen eine Verbreitung zu ermöglichen. Am besten ist es, wenn man schon frühzeitig mechanisch gegen den Befall vorgeht. So können im Herbst und Winter die noch kleinen Überwinterungsgespinste abgeschnitten und verbrannt werden.

Der Name Goldafter kommt vom goldbraunen Ende des Hinterleibes der erwachsenen Schmetterlinge. Von Juni bis August legen die Weibchen ihre Eier ab und bedecken das Gelege mit der leuchtend gefärbten Afterwolle. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Eiraupen und sie verspinnen im Spätsommer mehrere Blätter zu einem fünf bis zehn Zentimeter langen Gespinstnest.

Im Frühjahr fressen die Raupen, die weiße Rückenflecken auf grau-braunem haarigen Grund tragen, Knospen und Blätter. Und sie kehren dann immer wieder in ihr Gespinst zurück. Nach der letzten Häutung verteilen sich die Raupen über die Krone. Die Schmetterlinge sind weiß gefärbt und können ganze Bäume kahl fressen.

Sie verpuppen sich einzeln im versponnenen Puppennest in der Krone, am Stamm oder auch am Boden. Schließlich überwintern die Raupen in diesen Gespinsten, die in der kalten Jahreszeit leicht zu erkennen sind.