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Wirtschaft
29.04.2021Töwerland-Express Partner von Frisonaut
Der Töwerland-Express ist jetzt Partner von Frisonaut. Oder, wie das Tochter-Unternehmen der Frisia auf seiner Facebook-Seite schreibt: „Der Reederei Rebell von Juist ist jetzt auch ein Frisonaut.“ Gemeint ist Jörg Schmidt, der mit seinem Töwerland-Express vor zwei Jahren der großen Reederei Norden-Frisia erstmals die Stirn bot. Und jetzt ist Töwerland-Express Partner von Frisonaut.
Feste Fahrpläne
Mit seinen kleinen silbernen Schnellbooten brachte Schmidt anfangs Passagiere von Norddeich nach Juist und umgekehrt. Dann weitete er seinen Radius aus. Inzwischen gibt es feste Fahrpläne für die Schnellfähren nach Juist und Baltrum. Neuerdings auch über die Homepage von Frisonaut.
Für Norderney können Passagiere einen „Töwi“ wie ein Taxi buchen. Bald soll es auch für Norderney einen Fahrplan geben, erzählt Schmidt. Doch zuerst muss die Frage des Liegeplatzes im Norderneyer Hafen geklärt sein.
Nicht lange hatte sich die Frisia-Reederei die kleine Konkurrenz des Juister Gastronomen angeguckt. Schon bald fuhren die ersten Frisia-Schnellboote zwischen Juist und Norddeich Mole. Und ihre Insel-Express-Flotte wuchs stetig. Ärgerlich für Schmidt war, dass die Frisia seine Preise unterbot und dass die Logistik der großen Reederei hinter dem Insel-Express steht.
Im Osthafen von Norddeich Mole ist der Anleger der Töwi-Flotte.
Doch der Pizza-Bäcker aus Juist ließ sich nicht unterkriegen. Und jetzt ist er sogar mit der Frisia-Tochter Frisonaut eine Kooperation eingegangen. Ab sofort sind die Tickets für alle Schnellfähren über die Frisonaut-Homepage buchbar.
Am Ende geht es um den Gast
Nach wie vor sei er Mitbewerber, betont Schmidt. Aber trotzdem habe er sich mit den Verantwortlichen von Frisonaut zusammen gesetzt. „Denn am Ende des Tages geht es um den Gast.“ Über Frisonaut gebe es eine Plattform, über die man noch andere erreiche.
Der Bedarf sei auf jeden Fall da, so Schmidt. „Das haben die letzten zwei Jahre gezeigt.“ Deutlich sei auch, dass die kleinen Boote nicht bei jedem Wasserstand fahren können. „Wir haben acht Maschinen zerschossen“, erzählt Schmidt. Das soll nun nicht mehr passieren. Und zu den sechs Booten der Töwerland-Flotte kommen in diesem Sommer noch drei dazu.
Als er mit seinen Touren anfing, hätten noch alle über den Pizza-Bäcker aus Juist gelacht, erinnert sich Schmidt. Doch dann seien die Flugbuchungen bei der Frisia-Tochter FLN zurückgegangen. Dies war ein Grund für die Reederei, ihr Geschäft auszuweiten. Und er allein könne mit seinen kleinen Booten die Lücke nicht füllen, sagt Schmidt, der seit 1990 auf Juist lebt. Maximal 100 Personen kann er pro Tide transportieren.
Inseln profitieren
Nun könnten beide parallel ihre Fahrten anbieten. Er ist überzeugt, dass die Inseln davon profitieren. Für Juister sind damit neuerdings Arztbesuche ohne Übernachtung auf dem Festland möglich. Auch Fahrten für Reparaturen auf der Insel sind nun einfacher und billiger.
„Die Insel kommt näher ran.“ So dauert die Überfahrt nach Baltrum nur zwölf Minuten. Da zahlen manche gern den höheren Preis.
Die Töwi V bei einem Stopp im Norderneyer Hafen.
Auf Baltrum teilt sich Schmidt den Anleger mit den Seenotrettern. Und in Neßmersiel wurde er vom Zweckverband „mit offenen Armen empfangen“, so Schmidt. In Norddeich Mole fahren seine Töwis im Yacht-Zentrum Störtebeker im Osthafen ab.
Seine Überfahrten seien zwar teurer als die des Insel-Expresses. Doch er punkte dafür mit einem großzügigeren Umgang mit dem Gepäck der Passagiere. So sei es ein „Leben und leben lassen“, sagt Schmidt.