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29.11.2023
Wibo Onnen
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Wibo noch auf Norderney

Eigentlich sollte die Wibo schon heute an ihrem neuen Standort in Norden angekommen sein. Im dortigen Automobil- und Spielzeugmuseum Nordsee soll das Schiff, das am 6. November auf Norderney gestrandet war, vorerst eine neue Heimat bekommen. Doch die Aktion wurde verschoben. Denn leider sei der Transport mit der Fähre nicht möglich gewesen, berichtet Ferdinand Klein. So ist die Wibo noch auf Norderney.

Ein Kraftakt

Der Betreiber des Museums ist aber zuversichtlich, dass die Wibo innerhalb der nächsten 14 Tage in Norden eintrifft. Vielleicht könne das Boot, das recht breit ist, mit einem Frachter von Norderney nach Norddeich gebracht werden, hofft Klein. So oder so sei das Ganze „ein Kraftakt“. Der Transport werde aus Spenden finanziert.

Eigner war bereits zu Besuch

Der Besitzer des Stahlbootes, das durch seine besondere Optik schnell den Namen „Geisterschiff von Norderney“ erhalten hatte, sei bereits im Museum zu Besuch gewesen. Er habe sich alles angesehen. Und er plane, seine Yacht zu schweißen und dann wieder los zu fahren, erzählt Klein. Er selbst konnte nicht mit dem Eigner sprechen, freut sich aber darauf, wenn dieser an seinem Boot arbeitet: „Er darf gern dran schrauben.“ Ob die Wibo jemals wieder fit gemacht werden kann, sei aber unklar.

Neue Attraktion für das Museum

Als Standort auf dem Museumsgelände ist eine Nische auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude vorgesehen, sagt Klein. Praktisch ist, dass die Wibo als Plattbodenschiff flach aufliegen kann. Der Museumschef freut sich, dass das Boot eine weitere Attraktion für das Museum sein wird und er hofft, dass es weitere Besucher anzieht. Immerhin sei das Schiff inzwischen sehr bekannt und es stecke „eine coole Geschichte“ dahinter.

Mit dem neuen Exponat betrete das Museum Neuland. Und das, obwohl es nicht das erste und einzige Schiff auf dem Gelände ist. Denn dort ist auch ein „berühmter Krabbenkutter aus Norddeich“ zu besichtigen, sagt Klein.

Sammler und Schrauber

Der 30-Jährige hat das besondere Museum nordöstlich von Norden nach dem Tod des Vaters übernommen. Der Vater hatte vor mehr als 20 Jahren die Sammlung aufgebaut, das Museum gegründet und Stück für Stück erweitert. Mit ihm teilte der heutige Betreiber die Leidenschaft für Fahrzeuge: „Wir sind Sammler, Schrauber, Fahrzeugliebhaber. Das ist unser Ausgleich.“

Im Museum befinden sich auf mehr als 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Oldtimer, Youngtimer, Autos, Motorräder, Mopeds, alte Reklame und Spielzeug aus dem vergangenen Jahrhundert. Zur Zeit sind laut Beschreibung auf der Homepage über 150 Autos und Motorräder in den Räumen ausgestellt. Darunter ist ein Cadillac von Elton John und ein SLC von Berti Vogts. Dazu gibt es Sonderausstellungen zu 40 Jahre Deutsche Geschichte, DDR, eine Maritimausstellung und Spielsachen aus Kindheitsjahren.

Ferdinand Klein ist KFZ-Mechaniker und kennt sich entsprechend gut mit Fahrzeugen aus. Doch seinen Lebensunterhalt verdient er im 75 Jahre alten Familienbetrieb, einem Lesezirkel in Stuttgart. Von Schwaben aus ging und geht es immer wieder in den Urlaub nach Ostfriesland.

Bis zu 20.000 Besucher kommen jährlich in das Museum, das in der Saison täglich geöffnet ist und zu dem auch eine Gastronomie gehört. Außerhalb der Saison ist das Gelände an Wochenenden, in den Ferienzeiten und an Feiertagen zu besichtigen. Führungen sind möglich.

Das neue Ausstellungsstück wird also freudig in Norden erwartet. Und wie es dann weitergeht? „Das sehen wir alles, wenn es da ist“, sagt Klein ganz entspannt. (vel)

WiboDie Wibo – Anfang November am Norderneyer Weststrand. Fotos: Leidig

 

Beitragsbild: Die Wibo ín ihrem Zwischenlager im Norderneyer Hafengelände sah fast so aus, als sei sie eingesperrt.