News von Norderney
Norderney Inside
08.11.2010Glücksritter
Glücksritter auf Norderney
Norderney ist eine der Top Tourismus Standorte Deutschlands und eine Insel. Beides scheint allerlei bunte Vögel und Glücksritter anzuziehen. Als Insulaner ist man aus Erfahrung erst mal skeptisch. Man hat schon viel erlebt:
Studierte Fachleute die einem zeigen wollten, wie man sich touristisch positionieren muss. Nach dem beeindruckenden ersten Auftritt litt das Ansehen in der folgenden Zeit aber unter peinlichen Auftritten und gipfelte in einer Taxifahrt nach durchzechter Nacht, bei der der “eingeborene” Taxifahrer nicht nur den Heimtransport sondern auch die anschließende Reinigung der nassen Sitzbank zu erledigen hatte. Der Tourismusexperte in exponierter Stellung hieß fortan auf der Insel “der Taxipi****”.
Immobilienentwickler, die mit Hilfe reicher saudischer Familien (Identität natürlich geheim) ohne Probleme ein Riesenhotelprojekt auf die Beine stellen können – allerdings nach einer Präsentation und vielen Versprechungen vor dem Stadtrat am nächsten Morgen auf der ersten Fähre sich erst mal ein großes Bier bestellen. Das zu entwickelnde Gelände liegt immer noch brach.
Auch das Vermietgeschäft läßt sich natürlich ganz anders aufziehen – es müssen nur die richtigen kommen. Erst mal in der Zeitung annoncieren und angemessenes Hauspersonal beschaffen, anschließend auf hohem Niveau mit großen Versprechen auf Kundenfang gehen. Dem einen oder anderen Norderneyer fällt besagter Herr durch hektisches Telefonieren auf, es gilt offenbar zu vertrösten und hinzuhalten. Das Geld kommt, ist alles auf dem Weg! Auf dem Weg ist dann letztlich auch der Vermietexperte – mit Umzugwagen im Morgengrauen und Platz auf der 1.Fähre.
Oft kommen diese Experten und Glücksritter auf die Insel, weil sie auf dem Festland schon mit allem durch sind. Der neuste Export von Koryphäen kommt allerdings von Sylt – eine völlig neue Variante.
Varieté hat ja eigentlich auch immer Saison. Vereinzelte Klagen über Streit mit Gästen, weil auf dem Deckel mit einer Gabel Striche gemacht wurden hielt man für Übertreibung – Paranoiker gibt es halt überall. Klagen von Gäste die “Fusel” statt der bestellten hochwertigen Alkoholika bekamen machten einen schon etwas aufmerksamer. Die Anzeige eines Spirituosengeschäftes, das zwei Grazien beim Diebstahl von Obstbrand und Likör erwischt hat, läßt eindeutig kriminelle Energie erkennen.
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Jan sagt:
Normalerweise sollte man solche Leute direkt rausschmeißen, so wie es damals bei Ennen geschehen ist, nachdem deren Azubis den Nachtportier vom 4 Jahreszeiten vermöbelt haben.
Das geht mir einfach nicht in den Kopf, wie man solchen Menschen die Stange halten kann. Kaum auf der Insel, schon bekamen die beiden Jungs von der Stadt Norderney und der Badezeitung den Hintern geküsst, weil es sich hierbei um scheinbare Exoten handelte. Nichts gegen neue Mitmenschen und neuartige Ideen, aber da sieht man mal wieder, wie schnell man sich irren kann.
Achja, am Rande, schön geschrieben, ich habe herzhaft gelacht 🙂
R. & E. aus Hannover sagt:
Es ist schon erstraunlich wie das mit der Stimmungsmache auf Norderney so funktioniert!
Bei so schweren Anschuldigungen sollte man sich doch bitte beide Seiten anhören und sich
dann erst eine Meinung bilden!
Auch das Klagen der Gäste ist eher differenziert zu betrachten, manch ein “Kegelgruppen-Typ” ist ja der Meinung sich alles erlauben zu dürfen, nur weil er “Gast” ist.
Da sieht man es mal wieder, es kommen Exoten auf die Insel Norderney und haben Erfolg und schon werden von kleinkarierten Insulanern Steine jeglicher Art in den Weg gelegt!!
Im November 2010 sind wir selbst Zeuge geworden, wie es noch nicht mal möglich war, unter
Gastronomen mit einer Flasche Brause auszuhelfen!!!!
Das ist schon traurig, nur weil der eine Laden voller ist als der andere Laden, verwehrt man seinem Kollegen die Hilfe!
Achja, am Rande über solche Dörfler kann man sich nur wundern, in diesem Sinne hihi