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Veranstaltungstipps
02.09.2022Theatersaison auf Norderney
Mit „Der Untertan“ von Heinrich Mann startet die Landesbühne die Theatersaison auf Norderney. Nach langer Zeit kann das Ensemble aus Wilhelmshaven endlich wieder auf der Insel Vorstellungen geben. Erst hatte der Schaden und dann die Sanierung des Kurtheaters ein Theaterspiel unmöglich gemacht. Und dann kam Corona. Und als es wieder los gehen sollte, musste die Landesbühne Niedersachsen Nord die geplante Vorstellung wegen der Erkrankung der Hauptdarstellerin absagen. Jetzt sind fünf Aufführungen bis Ende Mai 2023 geplant.
In der bissigen Gesellschaftssatire „Der Untertan“ zeigt Heinrich Mann (1871 bis 1950) einen typisch deutschen Opportunisten und übt nicht nur „scharfe Kritik an der Obrigkeitshörig-, sowie der Untertänigkeit der Deutschen, sondern auch an den moralischen Verhältnissen des wilhelminischen Deutschland“, so die Ankündigung. Und dieses strahle bis in unsere Gegenwart aus. Das Stück ist am Donnerstag, 22. September, zu sehen.
Weiter geht es am Montag, 3. Oktober, mit Rhythm and Blues, Motown und Rock’n’Roll im Musical „Hairspray“ unter der Regie vom Intendanten Olaf Strieb. „Freuen Sie sich auf große Gefühle, große Songs, große Frisuren – und die ganz große Show“, kündigt die Bühne an.
Das bunte Musical Hairspray ist am 3. Oktober auf Norderney zu sehen. Foto: Landesbühne Niedersachsen Nord / Volker Beinhorn
Nach einer Winterpause steht am Donnerstag, 23.März 2023, das Einfrauenstück „Lola Blau“ auf dem Norderneyer Spielplan. Das Musical von Georg Kreisler (1922 bis 2011) erzählt von der Karriere einer jungen Bühnenkünstlerin, beginnend 1938. Die Zuschauer begleiten sie durch ihre Theaterzeit und ihre erste Ernüchterung, als ein Vertrag der Jüdin aufgelöst wird. Lola Blau flieht ins Exil nach Amerika, wird dort zum gefeierten Showstar und Sexsymbol, verliert ihre Illusionen und kehrt nach dem Krieg nach Wien zurück. Und sie stellt fest, dass sich wenig geändert hat
Die „Zeugin der Anklage“ tritt am Montag, 3. April 2023, auf die Inselbühne. Das Gerichtsdrama von Agatha Christie ist ein „Geflecht aus dreisten Lügen, überraschenden Wendungen und andauernder Spannung“. Bekannt wurde es mit der Verfilmung mit Marlene Dietrich.
Am Mittwoch, 31. Mai, endet die Spielzeit der Landesbühne mit „Die Gehaltserhöhung“. In der absurden Komödie von Georges Perec (1936-1982) geht es um erfolglose und hoffnungsreiche Versuche, sich als Angestellte Gehör in den administrativen Strukturen zu verschaffen. Das Ganze ist – solange man zuschaut – „höchst unterhaltsam und kafkaesk“.
Karten für alle Aufführungen gibt es im Conversationshaus oder online. Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr im Kurtheater. Bei einigen gibt es eine Einführung etwa eine Viertelstunde vor Beginn.